Vom Rohrsalat zum Surferparadies

Von unserer Unterkunft in der Nähe von Donggang ging es heute etwa 80 Kilometer südlich. Die ersten 20 Kilometer fuhren wir an der Küste entlang, ohne das Wasser zu sehen. Während rechts hinter einer Mauer das Meer lag, waren links von uns riesige Fischfarmen. Einige hatten wir gestern schon bei unserer Anfahrt zum Hotel gesehen. Nun erstrecken sie sich endlos vor uns, soweit das Auge nur blicken konnte. Mit Wasser versorgt werden die Fischbecken offenbar vom Meer. Rechts und links von uns gab es einen wahrhaften Rohrsalat. Viele der Leitungen hatten bereits Leck geschlagen und spritzten munter Wasser in die Landschaft. Ein wirklich seltsamer Anblick. Irgendwie schade, dass die Küste so verschandelt wird, dachten wir. Doch nur wenige Kilometer weiter südlich schon, wurden wir mit sensationellen Ausblicken entschädigt: links die Berge (uns graut schon von der morgigen Bergetappe) und rechts das Meer – von Fischfarmen war erst mal nichts mehr zu sehen. Dafür gab es vereinzelt immer wieder einen Strand

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Je weiter wir Richtung Kenting fuhren, desto schöner wurde die Landschaft. Abgesehen von der Fischindustrie am Anfang des Tages war die jetzige Etappe sicherlich die schönste bislang.

Da wir nur 80 Kilometer gefahren sind, waren wir relativ früh in Kenting und haben den ganzen Nachmittag und Abend am Strand verbracht.
Wir hatten was zu feiern, wir haben bereits über 500 Kilometer hinter uns. Das ist mehr als die Hälfte. Kenting selbst liegt ganz an der Südspitze Taiwans und ist eine interessante Mischung aus Surferparadies, Partymeile und Urlaubsresorts. Aussteiger sowie Pauschaltouristen scheinen sich hier so wohl zu fühlen wie Partygänger. Direkt vor unserem Hotel kann man nicht nur auf dem Nachtmarkt essen, sondern auch Luftgewehr schießen und sich tätowieren lassen.

(Benjamin)

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